Anders als bei meinen H0 (1:87) – Projekten, die jeweils sehr kleine, aber abgeschlossene „Anlagen“ sind, baue ich in Spur N (1:160) eine sogenannte „Segment-Anlage“, also einzelne Teile, die zusammen gehören und aneinander anschließen. Die Segmente sind jeweils 90 x 50 cm groß, in der derzeitigen Planung wird das Ganze am Ende 5,6 Meter lang – das kann sich aber ändern.
90 x 50 cm deswegen, weil so ein Segment in den Regalboden eines IKEA-Kastens (der Klassiker PAX) passt.
Ich mache das in einem Büro, in dem 12 Computer herumstehen und muss daher (Schleif)Staub vermeiden. Und ich muss sehr auf das Gewicht achten, weil ich diese Teile ja unfallfrei aus dem Kasten nehmen muss und wieder zurückstellen. Das geht mit 20kg Gips nicht.
Deswegen ist das Ganze auf „Foamboard“ = Kapaboard gebaut: 5 oder 10mm Styrodur, beidseitig mit dünnem Karton beschichtet. Mit einer Rückwand verstrebt und vorne einer Aluminiumleiste ist das hinreichend stabil. Allerdings habe ich keine Unterseite für Kabel usw, die würden beim rein/raus beschädigt. Alles Kabel ist daher oben, versteckt. Das ist mitunter etwas frickelig.
Die Gleise gehören nicht zu meinen Liebkindern, aber natürlich: sie gehören dazu, machen den Unterschied zu Dioramen. Momentan reicht es mir aber, wenn ich weiß, dass sie befahrbar sind und fürs Foto stelle ich auch mal einen kleinen Zug rauf.
Mehr Interesse habe ich aber an der Gestaltung der Umgebung: Häuser, Straßen, Bäume, Autos, Details.
1:160 ist ziemlich klein, nur etwa halb so groß wie der übliche Maßstab H0, in dem zB. auch die Wunderwelt in Hamburg umgesetzt ist, und 90% aller Modellbahnen.
In Spur N ist eine Figur 11mm hoch, eine typische Lok ist 10cm lang. Dafür kann ich da aber auch eine „richtige“ Stadt haben, mit Gründerzeit-Häusern und ordentlichen Fabriksgebäuden. Ich kann die H0-Bäume verwenden, die sind dann wenigstens im richtigen Maßstab. :D
Die Häuschen sind in der Regel Bausätze aus dem Modellbahnladen. Sie sind schnell mal zusammengeklebt, die meiste Zeit brauche ich fürs Bemalen. Sie sind also nicht einfach „gealtert“, sondern komplett neu bemalt.
Die Geschäfte unten mache ich meist ganz neu oder ich baue zumindest kräftig um: Ich habe „Modelldatum“ 10. September 2000, die Bausätze sind aber meist im Dampflok-Zeitalter gehalten. So kleine Schaufenster und einfache Schilder sieht man im Jahr 2000 nicht mehr. Dafür habe ich zahllose LED, die ich einbauen kann.
Dachausbauten gab es in den 50ern natürlich noch gar nicht.
Das ist in Spur N eine ziemlich hoffnungslose Sache: Ein Mensch ist nur 11mm hoch – dementsprechend klein sind auch die Fenster. Mit freiem Auge sieht man gar nicht rein, nur mit dem Handy: Mit Verrenkungen. Ich machs trotzdem oft, weil ich deppert bin. ;-)